Fön oder Föhn

Korrekte Schreibweise:

  • Föhn

Falsche Schreibweise:

  • Fön

Wenn im Sommer der Föhn von den Alpentälern bis ins Schweizer Mittelland bläst, ist nach einem Bad im Zürichsee kein Föhn nötig, um Ihre Haare zu trocknen; das geschieht von selbst. Das Wetterphänomen «Föhn» schreibt sich also mit -h-; ebenso der Haartrockner «Föhn». Die Schreibweise «Fön» ist nicht korrekt.

Beispielsätze mit dem Substantiv Föhn:

  • Ein moderner Föhn trocknet Ihre Haare besonders schonend.
  • Mir gefällt der rote Föhn besser als der blaue.
  • Wenn der Föhn bläst, steigen die Temperaturen.
  • Gestern hat der Föhn alle Wolken weggeblasen.

Die Mehrzahl von «der Föhn» ist «die Föhne». Falsch ist die Pluralvariante «Föhns».

Der Unterschied zwischen Föhn und Fön

Die älteren Semester unter Ihnen werden sich daran erinnern: Früher wurde zwischen dem Föhn und dem Fön unterschieden, und zwar bis zur Rechtschreibreform 1996. Der Haartrockner wurde ohne -h- geschrieben (Fön), der warme Fallwind mit -h- (Föhn).

Fön als Markenbezeichnung

Die unterschiedliche Schreibweise ist darauf zurückzuführen, dass das Wort «Fön» bzw. «Foen» als Markenbezeichnung für eine «elektrische Heissluftdusche» in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts registriert wurde. 1957 wurde diese Wort-Bild-Marke von der Firma AEG übernommen. Seither durfte nur noch AEG das Wort Fön in den Produktbeschreibungen und Bezeichnungen nutzen (siehe z. B. AEG-Föne bei Amazon hier* im Unterschied zu anderen Marken wie Sony, die Föhne als Haartrockner bezeichnen (hier*) oder Föhn mit -h- schreiben wie hier*).

In Alltag blieb allerdings das Wort Fön für den Haartrockner geläufig, bis mit der Rechtschreibreform 1996 der Fön zum Föhn wurde. Seitdem ist der Fön definitiv eine Eigenmarke, die nur der Markeninhaber in Produktbeschreibungen nutzen darf.

Im Duden ist der Fön zwar noch zu finden, allerdings mit dem ®-Symbol, welches das Wort als Markenbezeichnung identifizert: Fön®. Der Haartrockner wird somit immer «Föhn» geschrieben, sofern nicht explizit ein Fön® gemeint ist.

Verwendung von «Fön» eingebrochen

Das Wort Fön bzw. Föhn ist ein schönes Beispiel dafür, wie eine Rechtschreibreform die Sprache beinflussen kann. Die folgende Grafik des digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache zeigt die Verbeitung des Wortes Fön. Mit dem Siegeszug des elektrischen Haartrockners und der Verbreitung des Föhns in wohl jedem Haushalt während des 20. Jahrhunderts nahm auch die Verwendung des Wortes Fön zu. Nach der Rechtschreibreform 1996 brach die Nutzung von Fön (ohne -h-) aber ein, weil der Föhn seither nur noch mit -h- geschrieben wird. 

foen verwendung

Quelle: DWDS.DE

 

Wortherkunft von Föhn

Im Duden Herkunftswörterbuch* kann die Etymologie des Wortes Föhn nachgelesen werden. Demnach hat sich das Wort Föhn ab dem 16. Jahrhundert von der Schweiz aus verbreitet. Kein Wunder kommt das Wort aus der Schweiz, schliesslich ist dieser trockene und warme Fallwind besonders nördlich und südlich der Alpen zu beobachten, weil der Föhn per Definition «beim Überströmen der Luft über ein hohes Gebirge» entsteht.

Das Verb föhnen («föhnig werden, wehen») ist ebenso eine schweizerische Ableitung von Föhn, die aber erst im 18. Jahrhundert entstanden ist.

Zusammensetzungen mit Föhn

In Wortzusammensetzung wird der Föhn ebenfalls mit -h- geschrieben: 

  • Falls Sie an Kopfschmerzen oder anderen gesundheitlichen Beschwerden bei Föhnwetter leiden, haben Sie vielleicht die Föhnkrankheit.
  • Eine Wolkenmauer, die sich durch den Föhn aufstaut, nennt man eine Föhnmauer und die Föhnwolke ist eine linsenförmige Wolke, die bei Föhn entstehen kann.
  • Die Föhnwelle hat hingegen nichts mit dem meteorologischen Föhnwind zu tun, sondern entsteht durch das Föhnen der Haare mit einem Haarföhn.
  • Ein Heissluftföhn wiederum dient zum Verformen und Verschweissen von Kunststoff oder zum Entfernen von Farbe/Lack.

Redewendungen mit Föhn

Im Wörterbuch der deutschen Idiomatik (Duden Band 11*) sind über 10'000 Wendungen, Sprichwörter und Redenarten aufgelistet. In einer davon ist der Föhn zu finden: Wenn Sie sich ausser sich, bestürzt oder entsetzt sind, dann können Sie umgangssprachlich ’nen Föhn kriegen: «Wenn du mich nächstes Mal nochmal so lange warten lässt, krieg ich ’nen Fön!» Diese Redeart bezieht sich darauf, dass Föhnwetter bei manchen Menschen häufig Unwohlsein auslöst.

Das Verb föhnen

Da sich der Föhn mit -h- schreibt, ist nachvollziehbar, dass auch das Verb föhnen mit -h- in der Wortmitte geschrieben wird. Wenn der Frisör Sie also in seinem Salon begrüsst mit: «Waschen, schneiden, föhnen?», dann können Sie sich in Gedanken nicht nur auf Ihre neue Frisur freuen, sondern sich in Zukunft auch das Verb föhnen orthografisch korrekt vorstellen.

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