Werden Ausdrücke abgekürzt, ist ein Leerschlag nach dem Abkürzungspunkt und dem nächsten Buchstaben der Abkürzung obligatorisch. Achtet man auf das typografische Erscheinungsbild, kann auch ein halber Abstand gesetzt werden.
Zum Beispiel oder das heisst werden häufig abgekürzt. In über 50 Prozent der Texte, die bei mir im Lektorat landen, fehlen bei Abkürzungen aber die Leerschläge. Geschrieben wird d.h. und z.B. Da es sich ausgeschrieben um zwei Wörter handelt, muss sich dies auch in der Abkürzung widerspiegeln. Richtig ist also d. h. und z. B.
Ab und zu stosse ich auch auf u.s.w., was gleich doppelt falsch ist. Würde und so weiter mit Punkten abgekürzt, bräuchte es ebenfalls Leerschläge. Richtig ist die Abkürzung nur mit einem Punkt am Schluss (usw.), denn geläufige Abkürzungen sind vom Duden festgelegt. Auch eventuell darf nicht ev. abgekürzt werden (das steht für evangelisch) und auch nicht mit evt. Richtig ist nur evtl.
Die Regel mit dem Leerschlag gilt übrigens auch für Abkürzungen in Ortsnamen: St. Gallen, Wangen a. d. Aare, Affoltern a. Albis, Stein a. Rh.
Typografisch schöner: Halbabstand
Bei Texten, die mit einem Desktop-Publishing-Programm (z. B. InDesign) erstellt werden, wird häufig ein kürzerer Abstand gesetzt (Achtelgeviert), weil dies optisch schöner aussieht. Auch Word bietet über einen Umweg ein solches Mittel, das ich häufig nutze, weil Abkürzungen – gerade im Blocksatz – manchmal stark auseinandergerissen werden. Als kurzen Abstand verwende ich ein Sonderzeichen, das mit 2009 + ALT + C erzeugt wird bzw. über das Menu „Einfügen > Symbol > Weitere Symbole > 2009 bei Zeichencode (Unicode hex)" eingegeben werden kann.
- Fazit: Bei Abkürzungen ist ein Leerschlag oder ein Halbabstand nach dem Abkürzungspunkt obligatorisch. Bei Unsicherheiten zur Abkürzung hilft der Duden weiter, der geläufige Abkürzungen definiert.