Die Präposition mangels regiert den Genitiv. Mangels bedeutet «aus Mangel an»:
- Mangels des Vitamins B12 fühlte er sich erschöpft.
- Die Krankheit verbreitete sich mangels eines Gegenmittels rasch aus.
- Sie konnte mangels rechtlicher Grundlagen ihre Idee nicht in die Tat umsetzen.
mangels + Nomen im Plural
Falls mangels mit einem Substantiv im Plural verknüpft wird und die Genitivform des Substantivs nicht eindeutig ist, wird auf den Dativ ausgewichen (häufig erkennbar am Dativ-n). Nicht eindeutig ist der Genitiv Plural von Substantiven, wenn die Genitivform dem Nominativ Plural bzw. dem Akkusativ Plural entspricht. Beispiel:
- Mangels Vitaminen ist er in der kalten Jahreszeit immer krank.
- Der Angeklagte wurde mangels Beweisen freigesprochen.
- Im Dschungel kann man sich mangels Wegweisern schnell verlaufen.
Sobald aber ein fallanzeigendes Begleitwort den Genitiv ersichtlich macht, wird die Genitivform genutzt. Beispiel:
- Mangels vom Körper benötigter Vitamine ist er in der kalten Jahreszeit immer krank.
- Der Angeklagte wurde mangels eindeutiger Beweise freigesprochen.
- Im Dschungel kann man sich mangels fest montierter Wegweiser schnell verlaufen.
mangels + Nomen im Singular
Bei Substantiven im Singular, die ohne fallanzeigendes Wort stehen, wird das Substantiv in der Regeln nicht flektiert:
- Der Angeklagte wurde mangels Beweis für ein Fehlverhalten freigesprochen.
- Beim Swissair-Grounding blieben die Flugzeuge mangels Kerosin am Boden.
- Mangels Lift musste er zehn Stockwerke zu Fuss gehen.
Mit einem fallanzeigenden Wort bleibt die Genitivform:
- Der Angeklagte wurde mangels eines eindeutigen Beweises freigesprochen.
- Beim Swissair-Grounding blieben die Flugzeuge mangels des teuren Kerosins am Boden.
- Mangels eines funktionierenden Lifts musste er zehn Stockwerke zu Fuss gehen.
Stilistisch besser: aus Mangel an
Die Präposition mangels wirkt eher steif und ist gemäss Duden ein Ausdruck aus der Amtssprache. Ich erachte die Wendung «aus Mangel an» als stilistisch besser:
- Aus Mangel an Vitamin B12 war er erschöpft.
- Die Flugzeuge blieben aus Mangel an Kerosin am Boden.
Die Präposition mangels bzw. die Wendung «aus Mangel an» kann man in vielen Fällen auch vermeiden mit einer «Weil-Konstruktion»:
- Er war erschöpft, weil seinem Körper das wichtige Vitamin B12 fehlte.
- Weil die Flugzeuge kein Kerosin tanken konnten, blieben sie am Boden.
Häufiger Fehler: mangels an
Manchmal trifft man in Texten auf eine Vermischung von mangels und «aus Mangel an». Daraus entsteht die nicht korrekte Kombination «mangels an»:
- Mangels an Beweisen ... (falsch)
- Aus Mangel an Beweisen ... (richtig)
- Mangels Beweisen ... (richtig)